Kalenderblatt 14. Juni – Einmarsch in Paris 1940

31.03.1814 – 8 Jahre nach dem Überfall auf Preußen – 14.06.1940 – 5 Wochen nach Feldzugsbeginn,, 9 Monate nach Kriegserklärung an das Deutsche Reich

 

Vor 80 Jahren … 5 Wochen nach Feldzugsbeginn, weht die Deutsche Reichskriegsflagge auf dem Pariser Eiffelturm

Deutschland lieben mit ganzem Herzen

75 Jahre Kriegsende – 75 Jahre „Befreiung“?

Dr. Curios Analyse von Steinermeiers Rede zum 8. Mai 2020 – 75 Jahre Kriegsende

Dr. Gottfried Curio mit der nötigen und inhaltlich richtigen Analyse der Schuldkult-Rede des Herrn Steinmeier am 8. Mai 2020

als geschichtlich Interessierter stößt mir dieses Framing – diese bewußte Wortwahl in der Rede auf, die inzwischen bei allen Berichten, Reportagen und Dokus über das III. Reich verwendet wird, um dies Zeit und alles darüber zu diskreditieren

Immer wieder kommt: „A.H. wollte die Welt erobern!“ – dafür gibt es weder Belege, noch ist es so, es ist einfach abstrus, so etwas zu behaupten. Wahr dagegen ist, daß A.H. von den Deutschen aus zwei Gründen gewählt worden ist und zwar

  1. der Bolschewisierung Deutschlands Einhalt zu gebieten, die mit Liebknecht + Luxemburg begann und unter der von Stalin gesteuerten KOMINTERN weiter verfolgt werden sollte und
  2. das Versailler Diktat zu beseitigen und zu revidieren – dazu gehörte auch die Rückkehr der abgepressten Gebiete und keinesfalls neue Eroberungen.

sieg oder Bolschewismus

Genau so oft kommt: „A.H. wollte und führte einen Vernichtungskrieg gegen die Sowjetunion!“ – auch dafür gibt es keine Belege und Tatsachenbeweise. Wahr dagegen ist, daß A.H. seit seiner Landsberger Haft im Marxismus / Bolschewismus die größte Gefahr für die Menschheit sah und diese Gefahr beseitigen und den Bolschewismus (sic.) vernichten wollte.
Der Feldzug gegen die SU war ein Präventivkrieg, der einem seit 1930 geplanten Angriff der SU auf Deutschland nur um Tage zuvor kam.

Größenwahn“, ein weiterer Framing-Begriff, A.H. verlor die Initiative, als er auf Grund der Stalinschen Trickserei glaubte, das polnische Problem mit einem Feldzug lösen zu können. Hier tappte er in die Falle, die Stalin ihm stellte. Denn Stalin verfolgte das Leninsche Ziel: „Die Kapitalisten gegeneinander zu hetzen, bis sie sich gegenseitig zerfleischen und wenn sie schwach genug sind, darüber her zu fallen.“ Am 03. September 1939 verlor Deutschland den Krieg, weil es die Initiative abgab.

Die Deutschen hätten „Aufgerüstet“ … es stimmt, die deutsche Wehrmacht war zur Gründung schwach. Das Versailler Diktat erlaubte nur ein kleines Heer von 100.000 Mann. Alleine in Polen standen 1,2 Mio Mann unter Waffen, bereit, das Deutsche Reich zu vereinnahmen. 1939 erreichte die „Aufrüstung“ gerade einmal die Hälfte, des französischen Heeres. Im Kontext zu Versailles wurde vereinbart, dass alle Staaten abrüsten sollten – keiner hielt sich daran. Die Deutsche Flottenaufrüstung erreichte zu Kriegsbeginn kein 1/3 der britischen Flotte … Allein das sowjetische Heer – die ‚Rote Armee‘ – war 1941 im Juni 6x mehr Soldaten stark, hatte 10x mehr Flugzeuge und 8x mehr Panzer, ein riesiger Militärisch Industrieller Komplex außerhalb der Reichweite Deutscher Fernkampfbomber, war bereit, ein 12 Millionen Mann Heer mit 50.000 Panzern auszurüsten

Die ganze Wirtschaft sei auf Krieg ausgerichtet gewesen. Auch dafür gibt es keine Fakten, keinerlei Beweise. Im Gegenteil – bis Mitte 1944 war die Konsumgüterproduktion fast uneingeschränkt – ganz im Gegensatz zur Lenin-/Stalinschen Sowjetunion, in der es seit der bolschewistischen Revolution so gut wie keine Konsumgüterproduktion gab, weil alles auf Bürgerkrieg / Aufrüstung ausgerichtet war. Entsprechend lebt der Sowjetmensch in bitterster Armut

u.v.a.m.

Ronald Reagan sagte 1985 in Bitburg an den Gräbern gefallener deutscher Soldaten: „Den Deutschen ist ein Schuldgefühl aufgezwungen worden und zu Unrecht auferlegt!“

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Und die zwangsgebührenfinanzierten Schund-Medien und die gleichgeschaltete ‚Claas Relotius-Presse‘ tut alles, dieses Schuldgefühl aufrecht zu erhalten

„Es braust ein Ruf wie Donnerhall …“

Kalenderblatt 10. Mai 1940

Heute vor 80 Jahren … Deutschland reagiert auf die französische Kriegserklärung vom 3. September 1939, zahlreiche Angriffe auf das Reichsgebiet und wirft Frankreich u das Britische Expeditionskorps in einem kurzen u schnellen „Blitzkrieg“

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„Es braust ein Ruf wie Donnerhall …“ heute vor 80 Jahren
Frankreichlied

Kalenderblatt 8. Mai – bedingungslose Kapitulation

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und Ende des zweiten Dreißigjährigen Krieges gegen Deutschland

8. Mai 1945 … mit der seit Januar 1943 in Casablanca geforderten „Bedingungslosen Kapitulation“ endete der zweite Dreißigjährige Krieg gegen Deutschland mit einer Katastrophe. Eine Nation, die es gewagt hat, sich gegen den Willen der Großmächte 1864-1871 zu einigen, wurde völlig zerschlagen.

Ein Krieg, den Deutschland und die Deutschen nicht gewollte haben. Der mit dem Verlust von Millionen Deutschen einher ging, ganze Familien fleißiger und tüchtiger Menschen wurden ausgelöscht, eine ganze Generation, die sich heldenhaft, oft genug bis zum letzten Atemzug verteidigte.

Dem Verlust von 1/3 des Staatsgebietes von 1871 … Rohstoffe, Erfindungen und Patente, Industriegüter und unersetzliche Kunstschätze und Güter einer tausendjährigen Kultur
Unendliche – bis heute andauernde – Demütigung und Schuldvorwürfe, größtenteils unberechtigte

Nein, kein Tag der Befreiung – denn wir waren frei

Viele Millionen Zivilisten wurden massakriert, vergewaltigt, verbrannten, von Bomben und Tieffliegern zerfetzt, im eisigen Wasser der Ostsee ertrunken oder wurden vertrieben.
3 von 4 Deutschen Soldaten mußten sterben, oft bestialisch zugerichtet, nach dem sie sich ergaben. Sofort oder in bis 12-jähriger Kriegsgefangenschaft. Dinge, für die jeder Deutsche von den Alliierten gehenkt oder erschossen worden wäre.

p.s. ist eigentlich mal jemandem eingefallen, dass jetzt, wo nur noch 75% der in Deutschland Lebenden indigene Deutsche sind, Tendenz fallend, völkerrechtlich festgestellt werden sollte, daß Deutschland nur noch zu 75% ein „Feindstaat“ nach UN-Feindstaatenklausel* ist. Und diese 25% Neubürger sollten auf jeden Fall vom Schuldkult ausgeschlossen werden!

*Die Feindstaatenklausel ist ein Passus in den Artikeln 53 und 107 sowie ein Halbsatz in Artikel 77 der Charta (oder Satzung) der Vereinten Nationen (SVN), wonach gegen Feindstaaten des Zweiten Weltkrieges von den Unterzeichnerstaaten Zwangsmaßnahmen ohne besondere Ermächtigung durch den UN-Sicherheitsrat verhängt werden könnten, falls die Feindstaaten erneut eine aggressive Politik verfolgen sollten. (Wikipedia)

Kalenderblatt 28. April – „Ausbruch aus dem Kessel von Halbe“ 1945

Die Toten lagen stapelweise

„Ein Schlachten war’s, nicht eine Schlacht zu nennen!“ Dieser Rapport des Ritters Raoul aus Schillers „Jungfrau von Orleans“ könnte auch für die Geschehnisse um den Ort Halbe in Brandenburg stehen. Hier spielte sich eine der finalen Tragödien des Zweiten Weltkrieges in Gestalt einer Kesselschlacht ab.

Quelle: https://jungefreiheit.de/wissen/geschichte/2020/die-toten-lagen-stapelweise

Als am 22. Juni 1941 die Wehrmacht antrat, um die tatsächliche Gefahr im Osten zu bannen, kam sie dem massiv überlegenen russischen Angriff nur um wenige Tage zuvor.

Wer die schiere Masse sich vorstellt, die da zum Angriff bereit stand:
– 7x mehr Panzer, darunter 1.600 modernste Typen T-34 und KW-Panzer – allen deutschen Modellen, auch den 480 „schweren“ deutschen P-IV überlegen
– 9x mehr Flugzeuge, darunter auch mehrere tausend moderne Jak, LaGG
– 3x so viele Soldaten, angeführt von kommunistisch verblendeten Kommandeuren und haßstrotzenden Kommissaren – die „unsicheren“ wurden 1937/38 ausgesondert, großteils erschossen
der kann sich vorstellen, dass die Wehrmacht diese nicht hätte aufhalten können.

Der Feldzug war gelaufen durch den durch Griechenland und Jugoslawien verzögerten Beginn – bewußt provoziert durch Zusammenarbeit der Briten mit den Sowjets und das ungeheure militärisch-ökonomische Potential, welches die Sowjets seit dem Fünfjahresplan von 1928 ff. aufgebaut hatte. Die Verluste konnten nicht nur ersetzt, sondern auch ausgebaut werden. Die massive US-amerikanische Hilfe tat ihr Übriges.

Der deutsche Soldat hat Westeuropa durch sein Opfer, seinen Einsatz gerettet

Stationierung brit. Besatzer vs BREXIT

Der EU-Austritt Großbritanniens hat keine Auswirkungen auf die Stationierung britischer Truppen in #Deutschland und der Stationierung deutscher Truppen in #Großbritannien. #Brexit

Image

Aha 🙂

Die Stationierung begründet sich ja auch nicht auf der Europäischen Union – sondern folgt aus dem Besatzungsstatus entsprechend des Potsdamer Abkommens von 1945

Geld oder Leben?

@FAZ_Wirtschaft schreibt:

Das Virus kostet Menschenleben – eine Rezession aber auch. Was wiegt schwerer? Deutschland steht eine heikle Debatte bevor.

Geld oder Leben?

Warum soll die Gesellschaft leiden, nur weil der Großteil der besonders gefährdeten Risikopatienten dieses Risiko SELBST herbei geführt hat, und zwar durch eine rücksichtslose Lebensführung:
– Rauchen u Drogen
– Alkoholmißbrauch
– Völlerei u Bewegungsfaulheit

„Der Genius des Krieges“

oben: Helmuth von Moltke (1800-1891) preußischer Generalfeldmarschall – als Chef des Generalstabs hatte er wesentlichen Anteil am Erfolg Preußens in den deutschen Einigungskriegen (1864-1871).

aus Compact

Seit Sparta ist kein Staat oder Volk so mit militärischer Tätigkeit gleichgesetzt worden wie Preußen oder nach 1871 das deutsche Kaiserreich. Das galt, obwohl alle anderen Großmächte in dieser Zeit an viel mehr Kriegen beteiligt waren als Preußen oder Deutschland. Das führte zu zwei weit verbreiteten Überzeugungen: Zum einen, dass der Militarismus tief im deutschen Nationalcharakter wurzelt, zum anderen, dass die preußische militärische Ordnung auf einer harten und unnachgiebigen Disziplin fußt. Beides sind Mythen, die auf Halbwahrheiten gründen. Damit räumt Trevor Dupuy, Autor von „Der Genius des Krieges“, ebenso auf wie auch, dass er den wahren Ursachen für die Überlegenheit preußisch-deutscher Armeen bis zum Ende des 2. Weltkriegs nachspürt.

Ginge es nach einem renommierten Stuttgarter Verlag, dann wäre „Der Genius des Krieges“ niemals auf Deutsch erschienen. Obwohl bereits ein Übersetzer beauftragt war, „mauerte“ dieser Verlag und verhinderte das Erscheinen auch noch, als die Übersetzung längst vollendet war. Die letzten Anfragen des Autors nach dem Fortgang der deutschen Ausgabe mehr als zehn Jahre nach Lizenzerteilung beantwortete der Verlag nur noch mit Schweigen. Als dann endlich ein anderer Verlag sich seiner erbarmte, musste es ein österreichischer sein.

Doch die Odyssee ging weiter. In den Jahren nach dem Erscheinen suchte man diesen Titel im Almanach der 150 bis 200 wichtigsten militärgeschichtlichen Veröffentlichungen vergeblich. Diese Auflistung wird vom Militärgeschichtlichen Forschungsamt herausgegeben, der Titel wird darin verschwiegen. Im Vorwort des Titels heißt es dazu: „Verschwiegen, weil man nicht einmal genug Mängel fand, um ihn wenigstens zu verdammen?“

Wie man in den letzten Jahrzehnten in der Öffentlichkeit mit unserer (militär)geschichtlichen Vergangenheit umgeht, zeigt nicht nur die unselige Ausstellung über „Die Verbrechen der Wehrmacht“, die lange durch unsere Lande touren durfte. Vervollständigt wird dies durch dem Umgang mit dem verdienten Autor Jörg Friedrich. Friedrich legte zu Beginn dieses Jahrtausends einen schon als Klassiker geltenden Titel über den Bombenkrieg gegen die deutsche Bevölkerung mit „Der Brand“ vor. Endlich bekamen die vielen namenlosen Opfer doch noch ein Zeugnis zur Sinnlosigkeit ihres Sterbens. Der Beifall fiel ebenso verhalten aus wie die Vorwürfe anschwollen: einseitig, aus dem Zusammenhang gerissen. Friedrich hatte ein Tabu berührt.

Der Verfasser unseres Werkes, der Amerikaner Trevor Dupuy, war selbst aktiver Offizier und lehrte wie sein Vater an der berühmten Militärakademie Westpoint. Nachdem er 1958 als Oberst seinen Abschied nahm, forschte er in den Folgejahren sehr erfolgreich zu militärgeschichtlichen Fragen und gründete dazu sogar ein eigenes Institut: HERO. Seine Veröffentlichungsliste kann sich sehen lassen; mehr als 50 Bücher erschienen von ihm bis zu seinem Tode 1995.

Der Antrieb zu Dupuys Forschungen kann als Muster dafür gelten, wozu Geschichte notwendig ist, was die Forschungen zur Geschichte uns heute noch bringen können. Beim Militär gilt der ganz pragmatische Ansatz, aus den Fehlern und den Entscheidungen der Vergangenheit zu lernen, um zukünftig noch besser zu werden. Am Ende werden dadurch Menschenleben gerettet oder gar Kriege verhindert.

Eher durch Zufall stieß Dupuy bei seinen Forschungen über den 2. Weltkrieg auf den Umstand, dass die deutschen Truppen zum einen tatsächlich den Gegnern zahlenmäßig mehr Verluste zufügen konnten, zum anderen, dass sie auch selbst weniger Verluste erlitten. Dies zusammen erlaubte es den Deutschen bei ungefährer Waffengleichheit, entweder Schlachten zu gewinnen, oder aber bei Überlegenheit des Gegners Unentschieden zu halten. Dupuy entschloss sich zu einer Untersuchung der Entwicklung des preußisch-deutschen Militärwesens von 1807 bis 1945. Sein Gesamturteil beeindruckte das beauftragende Pentagon. Kam Dupuy doch zu dem Schluss, dass die preußisch-deutschen Heere einschließlich der Wehrmacht allen anderen Heeren, auch dem amerikanischen, überlegen gewesen seien. Die Folgestudie über einen Vergleich des Kampfwertes deutscher und amerikanischer Streitkräfte, die der renommierte Israeli Martin van Creveld anfertigte, avancierte nicht nur zum Bestseller, sondern bestätigte Dupuy in seinem Urteil in allen Punkten.

Warum 1807?

Eine der wohl bittersten Stunden erlebte die preußische Armee auf den Schlachtfeldern bei Jena und Auerstedt. Sie verloren hier im Jahre 1806 nicht nur sang- und klanglos gegen Napoleon, sondern auch das alte Preußen verschwand. Der preußische König Friedrich Wilhelm III. musste mit den Resten seiner Armee nach Ostpreußen flüchten, und der demütigende Frieden von Tilsit von 1807 lastete von nun an auf Preußen. In diesen schicksalsschweren Tagen war es wiederum ein glücklicher Umstand, dass um den Verwaltungsreformer Freiherr vom und zum Stein sich Militärs scharten wie Scharnhorst, Gneisenau, Clausewitz und andere. Sie konnten in jenen schweren Stunden zusammen mit anderen ein Werk beginnen, was Dupuy mehr als 170 Jahre später zu seinem Urteil zur Überlegenheit preußisch-deutscher Armeen finden lassen sollte.

Geradezu ein Glücksgriff ist dem Verlag mit dem deutschen Übersetzer Dr. Franz Uhle-Wettler gelungen. Nicht nur, dass er und Dupuy schon bei der Erstellung das amerikanischen Originals eng zusammenarbeiteten, sondern Wettler blieb auch an der neueren Forschung der letzten Jahrzehnte „dran“. So ordnen und ergänzen Wettlers Anmerkungen in den Fußnoten dieses Werk hervorragend. Auch eine weitere Bemerkung sei noch gestattet, obwohl es einem deutschen Übersetzer manches Mal in den Fingern „gejuckt“ hätte, korrigierend einzugreifen, so galt Wettlers größtmögliches Bestreben, Dupuys Werk originalgetreu zu belassen.

Warum 1945?

Zum einen natürlich, weil mit dem Ende des 2. Weltkriegs deutsche Armeen niemals mehr zu alter Stärke gelangen sollten. Dafür wollten die Sieger in den Folgejahrzehnten sorgen. Zum anderen auch zeigt eine Episode vom Ende auch das Ende der unter Scharnhorst und Clausewitz geschaffenen neuen Art, Armeen zu führen. Denn ein Manko, was die Analyse der Niederlage von 1806 kennzeichnet, ist, dass die „natürliche“ Führerschaft der Armeen durch den Adel, in letzter Instanz durch den König, auf Gedeih und Verderb von dessen Fähigkeiten abhängen würde.

Während Friedrich der Große ebenso wie Napoleon als geniale Feldherren und Führer galten, war es um das militärische Geschick des damaligen Oberbefehlshabers König Friedrich Wilhelm III. und dem Befehlshaber der preußischen Truppen, dem Herzog von Braunschweig, eher bescheiden bestellt. Es musste also ein Instrument geschaffen werden, das im besten Fall einen genialen Führer noch besser machte und bei einem nicht so begnadeten Feldherrn Fehler verhindern half. Das war die Geburtsstunde des preußisch-deutschen Generalstabs.

Zum Ende des durch viele Niederlagen gekennzeichneten Jahres 1944 geschah das „Wunder in den Ardennen“. Obwohl ausgelaugt und erschöpft, gelang den Deutschen ein fulminanter Vorstoß, der als Ardennenoffensive in die Geschichte eingehen sollte. Vom militärischen Standpunkt aus gesehen war diese Offensive ein schwerer militärischer Fehler und beschleunigte Deutschlands unvermeidliche Niederlage. Dupuy: „Es ist nichts Erstaunliches am Scheitern der deutschen Offensive. Erstaunlich ist, dass die Deutschen eine solche Offensive überhaupt führen und 80 Kilometer in einen Feind einbrechen konnten, der in der Luft und am Boden eine überwältigende numerische und materielle Stärke hatte.“ Die damaligen Militärs wussten um das Scheitern, jedoch hatte der „Führer“ befohlen, und sie gehorchten. Dupuy: „Es ist zweifelhaft, ob irgendeine andere Armee der Geschichte unter vergleichbaren Umständen den Befehlen ebenso gefolgt wäre.“

Wie und warum konnte eine geschlagene Armee so gut kämpfen? „Wie und mit welchen Mitteln konnten diese schwer geschlagenen Armeen, während ihre Heimat in Ruinen verwandelt wurde, umgruppieren und eine große Gegenoffensive beginnen, die zeitweise sogar einen weit stärkeren, besser ausgerüsteten und siegesgewissen Feind?“, fragt Dupuy weiter und gibt zugleich Antwort und Motivation für dieses Buch: „Es war ein Rätsel, dessen Lösung in Deutschlands Vergangenheit lag und dessen Lehren für jeden – Soldat oder Zivilist – bedeutsam sind, der eines Tages zur Verteidigung seines eigenen Landes kämpfen muss.“

Kalenderblatt 14. Oktober – Borodino 1941

129 Jahre nach einer der blutigsten Schlachten der Weltgeschichte zwischen Napoleon I., Kaiser von Frankreich und dem russischen General Kutusow – tobte am gleichen Ort wieder eine Schlacht. Es sollte eine der der blutigsten Schlachten der Neuzeit werden und sie endete mit einem deutschen Sieg – die Schlacht bei Borodino 1941 zwischen der deutschen 10. Panzerdivision, der SS-Inf.-Division (mot.) „Reich“ und den Stalinschen Garden. Die letzte Moskauer Schutzstellung wurde durchbrochen – der Weg nach Moskau frei.

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Paul Carell schildert das Kampfgeschehen in „Operation Barbarossa“:

„14. Oktober 1941: SS-Division „Reich“ erreicht Borodino, 100 Kilometer vor Moskau. Eliteeinheit 32. Schützen-Division aus Sibirien verteidigt auf den Höhen von Borodino in stark befestigten Erdstellungen den Zugang nach Moskau. Sie besteht aus drei Schützen-Regimentern, T-34 und KW2-Panzern. Sie begegnet der SS-Div. „Reich“, der Brigade Hauenschild/10. PD, Panzer-Regiment 7 und dem Kradschützen-Bataillon 10.
Der Waffengang bei Borodino wird zu einem schrecklichen Kampf. Die Rote Armee setzt Katjuscha-Raketenwerfer mit verheerender Splitterwirkung ein, Dt. Grenadiere bekämpfen T-34 Panzer mit geballten Ladungen. Mehrfach steht die Schlacht auf Messers Schneide. Die blutigen Verluste der SS-Div. „Reich“ sind erschreckend hoch. Das dritte IR (SS-IR 11) muss aufgelöst werden, wird auf SS-Rgt. „Deutschland“ und SS-Rgt. „Der Führer“ aufgeteilt. Arko 128 ist Oberst Weidling. Grenadiere der Waffen-SS schießen ein Loch in die sowjetische Verteidigungslinie. Flammenwerferstände mit elektrischen Zündern, Minenfelder, Drahtverhaue und Bunker sollten überwunden werden. Erfahrene Stoßtrupps unterlaufen das Abwehrfeuer der massierten Flak, Pak und Granatwerfer. Die Hölle rast. Sowjetische Tiefflieger greifen ein, eigene Jäger des VIII. Fliegerkorps „fegen durch die Wolkenfetzen des verqualmten Himmels“. Die Verbandsplätze füllen sich. Gruppenführer Generalleutnant Hausser wird schwer verletzt. „Reihenweise liegen sie da: schwarzuniformierte Panzersoldaten, Grenadiere mit zerrissenen Feldblusen und die buntscheckigen Tarnjacken der Waffen-SS, schwerverwundet, verbrannt, erschlagen, die Wut macht die Augen rot. Es gab keine Gnade mehr.“ Die Graben- und Bunkerlinie der Sibirier wird an einer Stelle aufgerissen. SS-Rgt. „Deutschland“ und SS-Rgt. „Der Führer“ stürmen jetzt, keine Zeit mehr zu schießen, Spaten und Kolben sind die Waffen. Sibirische Batterien werden von hinten eingenommen, die russischen Bedienungen hinter den Schutzständen von Flak, Pak und MG verteidigen sich erbittert und werden im Nahkampf niedergemacht. Wehrmacht stürmt die historische Schanze von Semenowkoje.
Die 32. sibirische Schützen-Division starb auf den Höhen von Borodino. Der große Riegel der 1. Moskauer Schutzstellung und der Autobahn nach Moskau ist gesprengt. 10. PD und SS-Div. „Reich“ rücken über verschneite Felder an die Moskwa vor. Der letzte Widerstand sowjetischer Kampfgruppen ist gebrochen.
19. Oktober 1941: Moschaisk fällt; die Tore Moskaus sind offen.“

Am 14. Oktober 1941 erreichte die 9. Armee der Heeresgruppe Mitte die Hügel von Borodino vor den Toren Moskaus. Es kam zu einer Begegnung von zwei Eliteeinheiten: die Waffen-SS-Division „Das Reich“ und die sibirische 32. Schützen-Division aus Wladiwostok.
Was sich hier abspielte ist mit Worten nicht zu beschreiben. Die Kämpfe gingen schnell in den Nahkampf über und wurden mit Brutalität und Verbissenheit geführt.“ (Quelle: http://www.che.privat.t-online.de/1939-1941.htm)

(Hinweis – Die Division hiess bis Anfang 1942 „Reich“ erst dann „Das Reich“)

Ausgangslage: Wehrmacht erreicht das historische Schlachtfeld von Borodino (bekannt aus dem Jahr 1812 in der Schlacht während des Napoleonischen Eroberungsfeldzuges), Borodino als Teil der großen Moskauer Schutzstellung zwischen Kaluga und Kalinin. Hier treffen dt. Soldaten erstmals auf sibirische Eliteeinheiten, die aus dem Fernen Osten abgezogen wurden.

Ergebnis: 1. Moskauer Schutzstellung wird bei Borodino durchbrochen, weiterer Durchbruch bei der 2. Moskauer Schutzstellung bei Moschaisk. Moschaisk fällt, das Tor nach Moskau ist offen. Sowjetische Pioniere bereiten die Sprengung des Kremls vor.
Borodino ’41: Battle for the Moscow Highway (11-18 October 1941): In October 1941 the area of the battlefield was the front defensive line of the Battle of Moscow. Soviet troops repelled the Nazi offensive for 6 days and gained time for concentration of reinforcements around Moscow. This historic events and further memorialization of the Borodino battlefield formed it as the unique memorial of military history.

Verlauf: 15. Oktober 1941 10. PD, SS-D DR versucht den Durchbruch bei Jelnja (dann gibt es mindestens zwei Ortschaften mit diesen Namen: b. Smolensk und vor Moskau) und in den Wäldern südlich der Autobahn von Jelnja, am Hügel 221 W bei Artemki und bei Utizy. Rote Armee hat sich im SO von Jelnja und im Westen und Norden von Artemki eingegraben. 10. PD soll von Utizy nach Psarewo nach Moschaisk durchstoßen. Die SS-D DR soll das Autobahnkreuz im Süden von Moschaisk nehmen.
Gruppe von Hauenschild (10. PD) greift nördlich von Jelnja-Borodino ihr erstes Ziel an, dann die Straße Tatarino-Moschaisk und dann östlich von Moschaisk. I. Btl./IR 86 (mot) südlich von Klemjatino als Reserve. Gruppe von Bülow II. Btl./IR 86 (mot)……
SS-D DR greift Artemki an, wird auf der Linie Artemki-Utizy aufgehalten. Feind ist stark an Infanterie, schwach an Artillerie. Aufklärer machen bei Judinki-Fomino starke Befestigungen aus. SS-R D klärt Stellungen an der Eisenbahnlinie und bei Semenowskoje-Borodino-Fomkino auf. Artillerie-Regiment unterstützt Angriff auf Artemki.
Obergruppenführer Hausser (Div’kommandeur SS-D DR) wird von Mörserfeuer bei Jelnja schwer verletzt, er wird durch SS-Oberführer Bittrich, (Regimentskommandeur SS-R D) ersetzt, Standartenführer Wagner übernimmt SS-R D.
08:30 – 06:00 (18:00??) Lücke zwischen den Bataillonen I und II/ SS-R D durch sowjetische Angriffe bei Mitternacht
08:35 Feind greift Rogachewo an
08:45 1. Kompanie/III. Btl./ SS-R D hält Utizy, unterstützende Panzerkampfwagen werden dem SS-R DF unterstellt
10.00 III. Btl./ SS-R D kämpft um die Kolotchy Station, Angriff der Sowjets aus den Wäldern O und S von Rogachewo
12:50 Starker Druck auf Rogachewo aus S und O Richtung
13:55 SS-R D fordert Verstärkung an
16:00 letzter sowjetischer Angriff abgeschlagen
Erfolge der Roten Armee: Hauptangriff bei Abenddämmerung bei Utizy zwischen Eisenbahnlinie und Autobahn
(Quelle: http://forum.axishistory.com/viewtopic.php?f=50&t=160518)

zu den Fotos:
-auf dem oberen Bild die Wolfsangel ist das taktische Kennzeichen der SS-Inf.-Div. „Reich“ und das G als Zeichen der Panzergruppe Guderian (zum Zeitpunkt des Ereignisses gehörte das XXXXVI. AK (Viettinghoff-Scheel) mit 10. PD und SS „R“ zur Panzergruppe Hoeppner)
– auf dem Foto darunter hält ein SS-Grenadier eine Hakenkreuzflagge hoch, um angreifenden Schlachtflugzeugen zu zeigen „hier sind Eigene“

Gerd Schultze-Rhonhof: „Die Wahrheit über den Kriegsbeginn“

General Gerd Schultze-Rhonhof – ich hatte die Ehre, im Juni 1990 auf seine persönliche Einladung hin, als Hauptmann und Offizier im Stab einer Division – bei ihm in der Kampftruppenschule II dessen Kommandeur er damals war, in Munster sein Gast zu sein. Zwei Thüringer Patrioten fanden sich und stehen auch heute noch in Verbindung

Quelle: http://www.pi-news.net/2019/09/gerd-schultze-rhonhof-die-wahrheit-ueber-den-kriegsbeginn/

Von GERD SCHULTZE-RHONHOF | Vorbemerkung: Als das Migrations-Desaster hochkochte, habe ich Ihnen meine Briefe an Frau Dr. Merkel, an die Parteivorsitzenden und an alle Bundestagsabgeordneten zu Ihrer Information geschickt. Viele von Ihnen haben damals gebeten, Sie auch in Zukunft über ähnliche meiner Briefe zu informieren.

Nun ist nach meinem Empfinden wieder eine solche Situation entstanden. Ich kann mein Unverständnis über Polens Reparationsforderungen an Deutschland und den gleichzeitigen Sühnetourismus von deutschen Spitzenpolitikern nach Polen aus Anlass des Beginns der Zweiten Weltkriegs nicht schweigend hinunterschlucken.

Polen verlangt Reparationen, ohne seine eigene starke Mitverantwortung am Kriegsausbruch und die Annexion der ostdeutschen Provinzen in Rechnung zu stellen. Noch lehnt die Bundesregierung Reparationen ab. Aber mit den „Sühne- und Verantwortungs-Bekenntnissen“ unseres Herrn Bundespräsidenten, unseres Herrn Bundestagspräsidenten und unserer Frau Bundeskanzlerin in Polen und der Schallverstärkung in fast allen deutschen Medien wird die deutsche „Kollektivschuld“, die heute anders genannt wird, wieder so reaktiviert und im kollektiven Bewusstsein der Deutschen so wachgerüttelt, dass ich befürchte, dass Bundestag und Bundesregierung doch wieder einen Modus finden zu bezahlen. Der Steuerzahler wird die Reparationen dann wahrscheinlich unter anderem Namen entrichten.

Polen wusste den 1. September 2019 und den Luftangriff auf die Stadt Wielun wirkungsvoll dazu zu inszenieren. Und unsere Spitzenpolitiker wussten wieder einmal nichts darüber, wie Polen von 1919 bis 1939 den Krieg zwischen Deutschland und Polen kräftig mitverursacht hat, weil seit Kriegsende kein deutsches Schulgeschichtsbuch mehr darüber unterrichtet. Stattdessen obsiegte wieder einmal der deutsche Schuld-Exhibitionismus.

Ich habe vier Jahre in Archiven zu diesem Thema gearbeitet und zwei Bücher darüber geschrieben. Ich kann es nicht mehr ertragen, dass die Alleinverantwortung für den Zweiten Weltkrieg von unseren eigenen Politikern und Medien auf unseren Schultern abgeladen wird und muss mir meine Wut darüber von der Seele schreiben. Wenn Sie das nicht interessiert, bitte ich Sie wegen dieser Störung um Entschuldigung. Dann löschen Sie bitte gleich die umfangreiche Anlage zu dieser Mail.

Mit besten Grüßen

Ihr Gerd Schultze-Rhonhof

Erinnerung an das, was vor und beim deutschen Angriff auf Polen vor 80 Jahren tatsächlich geschah – Einleitung

Pünktlich zum 1. September wurde wieder und leider mit scharfen und falschen Tönen an den Beginn des Zweiten Weltkriegs mit dem deutschen Polenfeldzug erinnert. Die Töne aus Polen dazu waren scharf und fordernd, die aus Deutschland falsch und schädlich. Es ging dabei um Reparationsforderungen an Deutschland und Zurückweisungen deutscher Einmischungen in innerpolnische Angelegenheiten auf der einen Seite und um Schuld- und Verantwortungs-Bekenntnisse und Einmischungen in innerpolnische Vorgänge auf der anderen.

Kulminiert hat diese Gemengelage am polnischen Gedenktag zur 80. Wiederkehr des Kriegsbeginns. Die polnische Seite inszenierte Gedenkfeiern in der am ersten Kriegstag von der deutschen Luftwaffe bombardierten „friedlichen und ungewarnten“ Kleinstadt Wielun. Und in ganz Polen fanden solche Feiern zur Erinnerung an den deutschen „Überfall“ auf das „Opfer“ Polen statt. Das alles wäre eine innerpolnische Angelegen gewesen, wenn nicht die Frau Bundeskanzler, der Herr Bundespräsident und der Herr Bundestagspräsident nach Polen gereist und mit ihren „Schuld- und Verantwortungs-Bekenntnissen“ das würdelose Bild von schlecht informierten Bußgängern im Namen des deutschen Volks abgegeben hätten.

Das Problem historischer Erinnerungen und Betrachtungen ist, dass man Geschichte nur in Zusammenhängen begreifen kann. So muss ich, um diese darzustellen, auf das heutige und das frühere deutsch-polnische Verhältnis eingehen, auf die vertraglich vereinbarten Festlegungen für die deutsche Geschichtsschreibung zur Vorkriegs-und Kriegszeit und auf den Gedenkanlass „Wielun“.

Das heutige deutsch-polnische Verhältnis

Vorrang im heutigen Umgang zwischen Polen und Deutschland hat die Pflege des guten und dennoch fragilen Verhältnisses der zwei inzwischen ausgesöhnten Völker. Störend und gefährlich wirken dabei die deutschen Einmischungen in die polnische Migrationspolitik und Rechtspolitik sowie die offensichtlich völlige Unkenntnis deutscher Spitzenpolitiker von der Mitverantwortung Polens am Kriegsausbruch. Störend und gefährlich wirken dabei auch die polnischen Reparationsforderungen, das Instrumentalisieren angeblicher deutscher Alleinschuld am Kriegsausbruch und die fehlende Aufarbeitung der eigenen Kriegs- und Außenpolitik und der Verfolgung der Juden und Orthodoxen Christen in Polen zwischen beiden Kriegen.

Die Deutschen sollten aufhören, den Demokratie- und Migrationsoberlehrer Europas zu spielen, und die Polen sollten aufhören, Deutschland mit seinem Teil der Kriegsschuld zu erpressen. Und Deutsche und Polen sollten die Realitäten der Jahre zwischen 1918 und 1939 zur Kenntnis nehmen und anerkennen.

Entlarvend ist hierzu ein Kommentar des Leiters der deutschen Delegation bei der deutsch-polnischen Schulbuchkommission bei einer Vorstellung der deutsch-polnischen Schulbuchempfehlungen. Er sagte:

„Ich möchte sehr hoffen, dass das, was wir hier vorlegen, nicht etwa als Wissenschaftsergebnis betrachtet wird. Das ist es nicht. Es ist ein politisch-pädagogisches Ergebnis des geringsten gemeinsamen Nenners. In der vorliegenden Form sind die deutsch-polnischen Schulbuchempfehlungen Ausdruck politischen Wollens, nicht aber wissenschaftlicher Erkenntnis.“[1]

Polens Beitrag zum Kriegsausbruch 1939

Nach vielen hässlichen deutsch-polnischen Auseinandersetzungen um Oberschlesien und Danzig nach 1918 trat unter Hitler und Pilsudski ab 1934 eine kurzzeitige Beruhigung des angespannten Verhältnisses und sogar eine Bündnispartnerschaft ein. Wie konnte es trotzdem schon bald danach zu einem deutsch-polnischen Krieg und damit zu einem neuen Weltkrieg kommen?

Nach dem Ersten Weltkrieg hatten die Siegermächte dem Staat Polen mehrere ehemals deutsche Gebiete zugesprochen: die Provinz Westpreußen mit nur 35% polnischer, aber mehrheitlich deutscher Bevölkerung, die Provinz Posen und den östlichsten Teil Oberschlesiens mit polnischer Mehrheit.

Der erste Konfliktherd war die von Deutschland abgetrennte Hansestadt Danzig. Die Stadt Danzig mit Umland und mit 97% deutscher Bevölkerung war ein so genannter Freistaat unter der Oberhoheit des Völkerbunds geworden, also eine kleine halbsouveräne Republik, aber nicht ein Teil des Staates Polen.

Dem Staat Polen waren jedoch im Versailler Vertrag besondere Zoll-, Post-, Bahn- und Wegerechte im Freistaat zugestanden und die diplomatische Außenvertretung Danzigs übertragen worden, und Danzig war dem polnischen Zollgebiet zugeschlagen worden. Polen aber wollte die übrigen Hoheitsrechte, die nun beim Freistaat Danzig lagen, nicht anerkennen und auf sich selber übertragen haben.

[1] Prof. Dr. Josef Joachim Menzel, Mainz, im Protokoll einer Anhörung im Mainzer Landtag.

Polen beantragte beim Völkerbund, Protektoratsmacht über Danzig zu werden, die Oberhoheit über Danzig zu erhalten, es versuchte Truppen in Danzig zu stationieren, dort ein eigenes Postnetz aufzubauen, die Pässe der Danziger gegen polnische Pässe auszutauschen, es legte 24 polnische Behörden in die Stadt und verlegte Kriegsschiffe in den Danziger Hafen.

Schon vor Hitlers Machtübernahme in Deutschland 1933 musste der Völkerbund 106 mal in die Streitfälle zwischen dem Freistaat Danzig und der Republik Polen eingreifen,(2) also durchschnittlich alle 6 Wochen einmal. Der Völkerbund hat damals fast alle ang eblichen Ansprüche Polens zurückgewiesen.

Ab dem 24. Oktober 1938 versuchte Deutschland in sechs immer neuen Verhandlungsanläufen mit dem damals verbündeten Polen die deutsch-polnischen Differenzen aus der Welt zu schaffen. Die deutsche Reichsregierung hatte dabei drei Ziele: erstens die Wiedervereinigung der schon genannten Stadt Danzig mit dem Mutterland, zweitens einen exterritorialen Zugang quer durch den polnischen Korridor nach Ostpreußen und drittens die Einhaltung der vertraglich zugesicherten Minderheitenrechte für die deutsche Minderheit in Polen. Das deutsche Gegenangebot war die immer wieder von Polen erbetene deutsche Anerkennung der polnischen Gebietserwerbungen seit 1918 in Ost-Oberschlesien, Westpreußen und der Provinz Posen. Zum deutschen Vorschlag gehörte auch das Angebot, den deutsch-polnischen Nichtangriffspakt von 10 auf 25 Jahre zu verlängern.[3] Hitlers ergänzender Kompromissvorschlag dazu vom Januar 1939 lautete: „Danzig kommt politisch zur deutschen Gemeinschaft und bleibt wirtschaftlich bei Polen.“ [4]

Frankreich torpedierte die deutschen Verhandlungsversuche von Anfang an und England unterlief sie, nachdem Hitler Chamberlains Vertrauen mit der völkerrechtswidrigen Besetzung der Resttschechei zutiefst verletzt hatte. Beide , Frankreich und England, versprachen Polen, das zu der Zeit noch mit Deutschland verbündet war und das von Deutschland in der Danzig-Sache noch nicht einmal unter Druck gesetzt worden war, eine „Garantie“, nämlich militärische Unterstützung für den Fall, dass Deutschland seine Wünsche nach Danzig und der Passage durch den Korridor eines Tages mit Gewalt durchsetzen würde. Polen wechselte nach dem Garantieversprechen die Front vom deutschen Bündnispartner zum britisch-französischen Bündnispartner und wies fortan alle deutschen Wünsche kategorisch ab.

Die Streitigkeiten zwischen Polen und der kleinen Republik Danzig schmorten derweilen weiter. Sie gipfelten im Sommer 1939 in einer Auseinandersetzung um die Bewaffnung polnischer Zollbeamter auf Danziger Territorium. Der Danziger Senat wollte die Bewaffnung der polnischen Beamten auf seinem Hoheitsgebiet nicht dulden und kündigte die Zusammenarbeit zwischen Danziger und Polens Zollbeamten auf. Die polnische Regierung drohte dem Freistaat Danzig daraufhin mit Zwangsmaßnahmen, was de facto eine Kriegseröffnung bedeutet hätte.[4] Es war Hitler, der 3 Wochen vor seiner eigenen Kriegseröffnung den Danziger Senat gedrängt hat, im Streit mit Polen einzulenken.[5] Er sagte, er könne keinen Streit mit Polen brauchen. Hitler wollte sich offensichtlich noch immer die Tür für eine Verhandlungslösung mit den Polen offen halten. Und die englische und die französische Regierung haben die polnische zurückgepfiffen, weil sie nicht wollten, dass der Krieg von Polen ausgelöst würde.

[2] Burckhardt Carl ( Hoher Kommissar des Völkerbunds in Danzig ) „Meine Danziger Mission 1937-1939“ Seite 36

[3] Akten zur Deutschen Auswärtigen Politik, Serie D, Band V, Dokument 81

[4 Ebenda, Dokument 119

[5] Polnisches Ultimatum vom 5. August 1919, 1 Uhr, siehe Akten zur Deutschen Auswärtigen Politik, Serie D, Band VI, Dokument 774

[6] Ebenda Dokument 771

Wenn jemand das Danziger Problem zum Sieden gebracht hat, war es der Staat Polen mit seiner Danzig-Politik bis 1939.

Der zweite Konfliktherd war der so genannte polnische Korridor. 1921 musste Deutschland Westpreußen an Polen abtreten und damit auch das Gebiet zwischen Ostpreußen und dem deutschen Hauptgebiet, den sogenannten polnischen Korridor zur Ostsee. Über Westpreußen liefen jedoch 8 ehemals deutsche Eisenbahnstrecken nach Ostpreußen.

Zwei Drittel der Transporte über diese Strecken transportierten Kohle aus deutschen Gruben für die Energieversorgung Ostpreußens. Die Transitgebühren dafür waren in Zloty an Polen zu entrichten. Das war vertraglich so geregelt worden. In und nach der Weltwirtschaftskrise aber nahm Deutschland nicht mehr genug Zloty-Devisen ein, um die Gebühren in voller Höhe bezahlen zu können. Deutschland bezahlte die fehlenden Beträge nun in Reichsmark und wollte sie mit polnischen Schulden verrechnen. Beides lehnte Polen ab.

Polen schloss stattdessen zur Strafe für den deutschen Vertragsbruch eine Eisenbahnverbindung nach der anderen. 1936 drohte die polnische Regierung, bei weiterhin unvollständigen Zloty-Zahlungen, auch die letzten Eisenbahnverbindungen zwischen dem Reichsgebiet und Ostpreußen zu schließen.[7] Damit wäre Ostpreußen dem wirtschaftlichen Ruin preisgegeben gewesen.

Ähnliches hat die Sowjetunion ja 20 Jahre später mit der Berliner Blockade auch versucht.

So entstand Hitlers zweites Ziel für die Verhandlungen und der zweite Grund für den späteren Angriff auf Polen, nämlich der Wunsch nach einer exterritorialen Eisenbahn-Trasse vom Reich nach Ostpreußen unter deutscher Hoheit und Regie und auf deutsche Kosten.

Den dritten Verhandlungs- oder Kriegsgrund kann ich in seinen Einzelheiten hier wohl überspringen. Ich glaube, es ist bekannt, wie Polen mit seinen 12 Millionen nationalen Minderheiten an Weißrussen, Ukrainern, Juden und Deutschen umgegangen ist. Hitler verlangte von Polen die Einhaltung der in Versailles verbrieften Minderheitenrechte für die deutsche Minderheit in Polen. Diese Minderheitenrechte waren 1937 noch einmal in einem bilateralen deutsch-polnischen Vertrag zugesichert und dann erneut vielfach verletzt worden. Als 1939 der polnische Druck auf die deutsche Minderheit noch einmal anstieg, flohen bis zum Kriegsausbruch 94.000 Deutsche aus Polen nach Danzig und ins Reichsgebiet in dortige Auffanglager.

Im neuen Staat Polen lebten also genau 60% Polen (18 Mio.) und 40 % Bürger (12 Mio.) anderer Nationalität. Letztere waren 5 Mio. Ukrainer, 2,9 Mio. Weißrussen, 2,5 Mio. Juden, 1 Mio. Deutsche und 0,7 Mio. Andere.

Es sollte auch nicht ganz vergessen werden, dass die polnische Regierung der französischen 1933 dreimal angeboten hat, einen gemeinsamen Zweifrontenkrieg gegen Deutschland in der Mitte zu eröffnen. Die Franzosen haben damals abgelehnt.[8]

Auch hat die Wehrmacht 1939 kein überraschtes Polen überfallen. Das polnische Heer war am 23. März 39 „teilmobil“ gemacht und mit ersten Teilen seitdem aufmarschiert, die Wehrmacht war erst seit Juni 1939 aufmarschiert.

Wenn man es in Eskalationsschritten ausdrückt, klingt das so:

Ende März 1939 boten England und Frankreich dem bis dahin mit Deutschland verbündeten Polen einen Beistandspakt gegen Deutschland an, und Polen leitete seine erste Mobilmachungsmaßnahme ein. Ende März!

Am 3. April gab Hitler erstmals eine Weisung an die Wehrmachtsführung, einen Plan für einen Angriff auf Polen zu erarbeiten (9)

[7] Richter Friedrich „Die Korridorsperre 1936“ Historische Dokumentation, Seite 215

[8]Mackiewicz, Stanislaw, „Polityka Becka, Instytut Literacki, Pary?,“ 1946 , Seite22 ( Titel auf Deutsch: Becks Politik )

(9) Akten zur Deutschen Auswärtigen Politik, Serie D, Band VI, Dokument 149

Polen glaubte sich mit den Garantieversprechen der Briten und Franzosen auf der sicheren Seite, zumal die Franzosen mit ihren Zusagen an die Polen sehr konkret geworden waren. Am 19. Mai 1939 – also 4 Monate vor Kriegsausbruch – versprach der französische Oberbefehlshaber General Gamelin dem polnischen Kriegsminister Kasprzycki, dass Frankreich – wenn nötig – mit 40 Divisionen gemeinsam mit Polen in einen Krieg gegen Deutschland ziehen werde.[10] Der französische Premierminister Daladier wusste aber aus einem vorherigen Gespräch mit Gamelin, dass Gamelin nicht plante, diese Zusage auch notfalls einzulösen. Daladier und Gamelin ließen die Polen in dem falschen Glauben, dass sie mit Frankreich gemeinsam gegen Deutschland siegen könnten. Anders ist die Siegesgewissheit der Polen vor Kriegsausbruch auch nicht zu erklären.

Ich glaube, mit dem Dauerstreit um Danzig, mit den nicht enden wollenden Versuchen, Danzig dem polnischen Staate einzuverleiben und den Drohungen, die Energieversorgung Ostpreußens abzuschneiden, hat Polen seinen großen Anteil an der Verantwortung für den Kriegsausbruch zu tragen.

Ansonsten ist der Staat Polen mit seinen selbst begonnenen Kriegen seit 1919 gegen die Sowjetunion und Litauen, seinen Erpressungs-Truppenaufmärschen an der litauischen und der tschechoslowakischen Grenze, den Annexionen weißrussischer, ukrainischer, litauischer und tschechoslowakischer Gebiete, seinem Militäreinsatz bei den Polenaufständen im damals deutschen Oberschlesien und der Verfolgung der Juden und Orthodoxen Christen im eigenen Land der damalige Brandstifter der Region gewesen. Die Polen waren nicht die Opfer dieser Zeit sondern Haie im Haifischbecken, die zum Schluss selbst gefressen wurden. Trotzdem ist die „Opferrolle Polens“ bis heute der Staatsmythos der Polen. Ihre Täterrolle zwischen beiden Weltkriegen ist dahingegen ein staatlich durchgesetztes Tabu.

Die heutige amtliche Geschichtsschreibung in Deutschland

Wie kommt die entgegengesetzte Behandlung desselben Themas in Deutschland zustande?

Die heutige amtliche deutsche Geschichtsschreibung ist durch die Rechtsprechung des Nürnberger Tribunals begründet worden, die in ihrem Urteilsspruch von 1946 auf exakt 200 Seiten die Siegerdarstellung der Vorkriegsgeschichte und der Geschichte des Zweiten Weltkriegs formuliert hat.

Die Regierung der BRD hat 1955 im Artikel 7 des Überleitungsvertrags und die Regierungen der BRD und der DDR haben 1990 gemeinsam in einem Zusatzprotokoll zum 2-plus-4-Vertrag festgelegt, dass das Nürnberger Urteil – damit auch die 200 Seiten Siegergeschichtsschreibung – auf ewig für deutsche Gerichte und Behörden verbindlich bleibt.

Beide Festlegungen haben den deutschen Bundestag passiert, und sie sind nachzulesen in den Bundesgesetzblättern BGBl Teil II, 1955, Heft 8, Seite 413 und BGBl Teil II, Heft 42, Seite 1387. Behörden sind im Sinne des Vertragstextes auch die Kultusministerien der Bundesländer, die die Geschichtslehre und Unterrichtsmaterialien in und für Schulen, Universitäten und andere Landesbildungsinstitute überwachen und genehmigen oder sperren. Damit ist die Siegergeschichtsschreibung über die Entstehung und den Verlauf des Zweiten Weltkriegs derzeit in Deutschland kodifiziert.

Die oft erhobene Gegenbehauptung, die im Grundgesetz verankerte Freiheit von Forschung und Lehre setze diese beiden internationalen Verträge außer Kraft, wirkt sich in der Praxis nicht aus. Erstens sind die Verträge nicht gekündigt und nicht in den Bundesgesetzblättern für ungütig erklärt, zweitens entspricht die Lehr- und Veröffentlichungspraxis immer noch den genannten Verbindlichkeitsauflagen der Siegergeschichtsdarstellung und drittens wird die Abweichung von der Siegergeschichtsschreibung nach erneuter Akten- und Faktenüberprüfung von den Verfassungsschutzämtern als „Revisionismus“ und als verfassungsfeindlich eingestuft.

Dessen ungeachtet schreiben inzwischen etwa 10 deutschsprachige Historiker in Deutschland und Österreich entgegen der Verbindlichkeitserklärung für die Siegergeschichtsschreibung wie sich die Vorgeschichte und die Geschichte des Zweiten Weltkriegs tatsächlich zugetragen haben.

[10] Piekalkiewicz, Janusz „Polenfeldzug“, 1998, Seite 45

Es müsste bisher auch schon einigen Geschichtsinteressierten verdächtig vorgekommen sein, dass sich die deutsche Schulgeschichtsliteratur und die marktübliche Geschichtsliteratur konsequent über die nicht-deutschen Kriegsursachen ausschweigen. Das sind, um Beispiele zu nennen, Vertragsbrüche gegenüber Deutschland, Ablehnungen deutscher Vorschläge für Rüstungs-Obergrenzen, Rüstungswettläufe vor der deutschen Wiederaufrüstung, Kriegsvorbereitungen gegen Deutschland, die polnischen Versuche, Danzig dem polnischen Staat anzugliedern, der polnische Versuch, Ostpreußen von seiner Energieversorgung abzuschneiden, Einmärsche französischer, belgischer, polnischer und litauischer Truppen in deutsche Grenzregionen in den 1920er Jahren, die Minderheiten-Unterdrückungen in Polen und der Tschechoslowakei gegen ihre deutschen, österreichischen, jüdischen, weißrussischen, ukrainischen, slowakischen und ungarischen Bevölkerungsanteile und zum Schluss die französischen und englischen Behinderungsversuche und Behinderungen der deutsch-polnischen Verhandlungen um eine friedliche Danzig-Lösung 1939. Alle diese Vorgänge gehören zu einer umfänglichen Geschichtsdarstellung und Bewertung dieser Zeit und zur Beurteilung der damaligen deutschen Außen- und Sicherheitspolitik.

Das Beispiel „Wielun“

Zum 80. Gedenktag des deutschen Angriffs gegen Polen ist diesmal der deutsche Luftangriff auf die polnische Grenzstadt Wielun zum Symbolfall stilisiert worden ( und nicht, wie sonst üblich, Danzig ). Den Polen sei ihr Gedenken dort unbenommen.

Für uns Deutsche bekommt das dortige Gedenken durch die Teilnahme des Herrn Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier, seine Rede dort und das deutsche Presseecho sein Gewicht. Bundespräsident Steinmeier hat in Wielun im deutschen Namen „um Vergebung für die deutsche historische Schuld gebeten“, sich zur deutschen „bleibenden Verantwortung bekannt“ und seine Rede mit einigen falschen Tatsachenbehauptungen angereichert. Er und die Mehrheit der deutschen Medien haben weitgehend überlappend den deutschen Luftangriff auf Wielun am ersten Kriegstag als Bombenterror auf eine kleine, militärisch unbedeutende Stadt geschildert, bei dem 1200 Bürger dieser Stadt getötet worden sind und, so die hiesige Presse, dass das dortige Krankenhaus das Ziel gewesen ist. Wieweit sich hier Wikipedia-Wissen und polnische Selbstdarstellung mischen, denen Herr Steinmeier aufgesessen ist, kann ich nicht beurteilen. Darauf will ich auch erst im folgenden Absatz eingehen.

Zum „Fall Wielun“ hätten sich Herr Steinmeier und sein Geschichtsberater im Bundespräsidialamt besser an ältere polnische Fachliteratur gehalten.

So galt der erste deutsche Luftangriff nicht dem „Wieluner Krankenhaus“ sondern der 28. poln. Infanteriedivision, die mit ihrem Divisionsstab und Truppen in und um Wielun in Stellung lag. So nachzulesen in „Kampania Wrze?niowa 1939“. Auch stimmt die Behauptung nicht, dass „dort keine militärischen Einrichtungen oder Verteidigungsanlagen existierten“. Im Vorfeld Wieluns waren militärische Stellungen angelegt worden. Weitere polnische Truppen waren hinter Wielun aufmarschiert. Diese Konzentration stammte aus einem Aufmarschplan für einen ursprünglich vorgesehenen Angriff der polnischen „Armee Lód?“ auf Breslau.

Auch war der deutsche Angriff 1939 kein „Überfall auf ein militärisch unvorbereitetes Land“. Die polnische Teilmobilmachung begann am 23.März 1939, so schreibt Ryscard Mirowicz im Buch „Edward Rydz-?migly“. Und Hitler gab seinen allerersten Befehl an die Wehrmachtsfühlung, einen Angriffsplan gegen Polen zu erarbeiten, erst am 3.April 39, also eine Woche danach. Der polnische Aufmarsch begann mit ersten Teilen ebenfalls am 23. März 39 und der deutsche erst im Juni. Und am 1. Kriegstag waren sowohl die polnischen als auch die deutschen Streitkräfte in fast voller Stärke gegeneinander aufmarschiert.

Polen war zu Beginn des deutschen Angriffs nach 10 Monaten ergebnisloser deutsch-polnischer Verhandlungen und 5 Monaten eigenem Aufmarsch weder politisch noch militärisch überrascht. Insofern ist der Begriff „deutscher Überfall“ auch deplatziert. „Überfall“ ist ein auf die Überraschung eines ahnungslosen und unvorbereiteten Gegners berechneter Angriff.

Das letzte Märchen sind die „1200 Bürger Wieluns“ die Bombenopfer dieses deutschen Angriffs wurden. Nach dem polnischen Buch Tadeusz Olejniks „Wielun, das polnische Guernica“ sind nach den dortigen Kirchenbüchern ca. 100 katholische Zivilpersonen umgekommen, denen man entsprechend dem hohen Anteil von Juden in der Stadt sicherlich noch einige Zig bedauerliche jüdische Bombenopfer hinzuzählen muss.

Solcher Selbstbezichtigungen und Luschigkeiten sollte sich der erste Mann in unserem Staat nicht schuldig machen, vor allem, wenn sie das deutsche Ansehen im Ausland zusätzlich belasten und wenn sie das Tor für Polens Reparationsforderungen ein Stück weit öffnen. Das Auswärtige Amt hätte vor der Reise des Herrn Bundespräsidenten in Warschau ausloten müssen, ob die polnische Seite ebenfalls vorgesehen hat, dass auch ein polnischer Redner das polnische Verhalten in der Vorkriegszeit bedauert, das den Kriegsausbruch mit verursacht hat. Wenn solches nicht vorgesehen war, hätte Bundespräsident Steinmeier besser geschwiegen. Außerdem gab es vor dem und während des Zweiten Weltkriegs genug deutsche Schuld und Opfer. Da musste Bundespräsident Steinmeier nicht Weiteres hinzu erfinden.

Bundespräsident Steinmeiers „Schuld- und Verantwortungsrede“

Bundespräsident Steinmeier hat mit seiner Wieluner Rede um „Vergebung für die deutsche historische Schuld“ gebeten und sich „zu unserer bleibenden Verantwortung bekannt“.

Er hat mit dieser Rede auch Falsches über den deutschen Luftangriff auf Wielun gesagt und nicht einmal die Mitverantwortung Polens am Ausbruch des deutsch-polnischen Krieges 1939 angedeutet. Er hat in seiner Funktion als deutscher Bundespräsident im Namen des deutschen Volks gesprochen und mit seiner Wortwahl zu „Schuld und bleibender Verantwortung“ die unselige Hypothese von der deutschen Kollektivschuld wieder aufgewärmt.

Die bei Kriegsende und dem Ende des Dritten Reichs 18jährigen und älteren männlichen Deutschen sind jetzt 92 Jahre alt und älter und damit unter 1% der deutschen Bevölkerung. Schuld ist etwas Persönliches und weder vererblich noch übertragbar. Die mögliche persönliche Schuld von unter 1% der deutschen Bevölkerung als „deutsche historische Schuld“ zu bezeichnen, heißt, sie dem Kollektiv aller heute lebenden Deutschen anzulasten. Wenn er mit dem Wort „historische Schuld“ „frühere Schuld“ gemeint hätte, hätte er das auch so sagen müssen. Mit seiner Hinzufügung der „bleibenden Verantwortung“ hat er aber ausgedrückt, dass auch diese frühere Schuld bleibt. Er hat damit die deutsche Kollektivschuld gegenüber Polen „reanimiert“. Bundespräsident Steinmeier war weder politisch noch moralisch befugt, dem deutschen Volk das Kainsmal einer bleibenden Kollektivschuld auf die Stirn zu malen. Mir fällt dazu ein Artikel eines Erziehungspsychologen in der Zeitschrift „Psychologie heute“ von 2012 ein. Dort beklagte er unter dem Titel „Die Nation, die sich nicht mag“ den Identitätsknick bei deutschen Schülern, den sie durch ständige Wiederholung deutscher Schuld ab dem 9. Schuljahr verpasst bekommen.

Was kann Bundespräsident Steinmeier zu seiner Fehlleistung bewogen haben?

Ich vermute

1. mangelnde Kenntnis und falsche fachliche Beratung,
2. die oben erwähnten vertraglichen Bindungen an die Siegergeschichtsschreibung,
3. der in sich geschlossene Regelkreis von Politik und amtlicher Historiographie,
4. jahrzehntelanger irreführender Medieneinfluss und
5. ein gewisses Quantum persönlichen Pharisäertums.

Zum geschlossenen Regelkreis von Politik und regierungsabhängiger Historiographie ist anzumerken, dass „Politik“ und Parteien in Deutschland dafür sorgen, dass nur Historiker mit dem Bekenntnis zur deutschen Alleinschuld am Zweiten Weltkrieg in leitenden Stellungen in Archiven, Universitäten und staatlichen und Landes-Bildungseirichtungen Anstellung finden. Und die dort angestellten beraten die „Politik“ und die Parteien wiederum in diesem Sinn.

Historiker, die nach ihren Forschungsergebnissen auch über die Mitverantwortung der Briten, Polen, Russen usw. am Weltkrieg und deren Kriegsverbrechen schreiben, kommen nicht in diesen geschlossenen Kreislauf. Sie werden stattdessen von den Verfassungsschutzämtern als „Revisionisten“ beobachtet und als verfassungsfeindlich bezeichnet und behandelt. So darf es nicht wundern, dass auch ein Bundespräsident in diesem falschen Sinn beraten wird.

Zum irreführenden Medieneinfluss ist anzumerken, dass die großen deutschen Medienkonzerne international vernetzt sind. So besitzen die größten deutschen Konzerne unter Anderem zig polnisch-sprachige Zeitungen in Polen. Sie können sich historische Beiträge zu Polens Verhalten gegenüber Deutschland vor Kriegsausbruch wirtschaftlich nicht leisten. Sie bleiben deshalb mit ihrer großen Medienwirkung in Deutschland bei ihrer polenverträglichen aber verfälschenden Berichterstattung über Krieg, Kriegsausbruch und Vorgeschichte. So veröffentlichte gerade eine große deutsche Mediengruppe, die auch 47 Zeitungen in Polen besitzt, in einer Ihrer bekannten Fernsehzeitschriften einen schauerlichen, ganzseitigen Artikel zum Ausbruch das Zweiten Weltkriegs. Da dies ein Dauerverhalten fast aller deutschen Medienkonzerne ist, darf es nicht wundern, dass die Dauerberegnung der Deutschen eine Dauerwirkung zeigt. So darf es auch nicht überraschen, dass auch der deutsche Bundespräsident davon beeinflusst ist.

Die Polen mögen sich über Herrn Steinmeiers Schuld-Exhibitionismus freuen. Aus anderen Ländern habe ich gehört und gelesen, dass dies Verhalten so vieler Deutscher für würdelos gehalten wird.

Ich wünsche mir, dass ein deutscher Bundespräsident unser Land wahrheitsgetreu und die Deutschen als ihr Anwalt vertretend repräsentiert und weder Eigentore schießt noch sich von Polen als „nützlicher Irrender“ missbrauchen lässt. Und von unserem Nachbarvolk, den Polen, wünsche ich mir, dass auch sie selbstkritisch in den Spiegel schauen. So wie der deutsche Staatsmythos von der Alleinschuld Deutschlands ein Aberglaube ist, so ist es auch der polnische, wirkungsmächtige Staatsmythos von der ewigen eigenen Opferrolle.

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