Fahrplan zum Russlandfeldzug 1941

„Nicht wer den ersten Schuß abgegeben hat, ist entscheidend, sondern was den ersten Schüssen vorausgegangen ist.“

(Asher Ben-Nathan, erster israelischer Botschafter in Deutschland)

‚Hitler-Reden‘ sind das eine – Fakten das andere!

Vorwort:

„es komme darauf an, die Gegensätze und Widersprüche unter den kapitalistischen Staaten auszunutzen und dieselben »aufeinander zu hetzen«, »die Messer solcher Halunken wie der kapitalistischen Diebe gegeneinander zu lenken«, »denn wenn zwei Diebe sich streiten, ist der Ehrliche der lachende Dritte. Sobald wir stark genug sind, den gesamten Kapitalismus niederzuwerfen, werden wir ihn sofort an der Gurgel packen.«, »Der Sieg der kommunistischen Revolution in allen Ländern ist unvermeidlich«,  »In nicht allzu ferner Zeit wird dieser Sieg gesichert sein.«

der syphilitische Wladimir Iljitsch Uljanow, genannt „Lenin“ am 6. März 1920 bzw. 6. Dezember 1920

»Sollte der Krieg beginnen, so werden wir nicht untätig bleiben ‑ wir werden auftreten, aber wir werden als letzte auftreten. Und wir werden das entscheidende Gewicht in die Waagschale werfen, ein Gewicht, das ausschlaggebend sein dürfte.«

der Terrorist, Bankräuber und Massenmörder Josef Wissarionowitsch Dschughaschwili, genannt Stalin, vor dem Zentralkomitee der Allunionskommunistischen Partei im Juli 1925

Das Jahr 1930 – der sowjetische Marschall Tuchatschewski legt dem Bankräuber und Massenmörder Dschugaschwili, genannt Stalin, den Plan eines Vernichtungskrieges gegen Deutschland und Europa vor:
Er geht davon aus, daß eine gewaltige Streitmacht mit 50.000 Panzern und 20.000 Flugzeugen Deutschland überrennen sollte. Schon der syphilitische Wladimir Iljitsch Uljanow – genannt LENIN – forderte Deutschland als erste Etappe der Weltrevolution wegen des deutschen Proletariats, der deutschen Industrie und Infrastruktur.

Um dieses gewaltige Vorhaben zu realisieren, beschließt die Kommunistische Partei auf ihrem XVI. Parteitag 1930 einen gewaltigen Militärisch-Industriellen Komplex für die Massenproduktion von Kriegsgerät zu errichten. Panzer-, Flugzeug- und Artilleriefabriken schießen mit US-Amerikanischer Hilfe aus dem Boden. Bezahlt mit Blutgeld.

19.08.1939 auf dem Höhepunkt der Polen-Krise lädt der sowjetische Außenminister Molotow den deutschen Außenminister Ribbentrop nach Moskau zur Unterzeichnung eines Deutsch-Sowjetischen Nichtangriffspaktes ein

Stalins Plan geht auf. Er erreicht, daß die „kapitalistischen Staaten Europas“ sich gegenseitig „zerfleischen“, in dessen Ergebnis er mit seiner „Roten Armee“ ganz Europa besetzen will, um den Werktätigen Europas die „Segnungen des Kommunismus“ zu bringen, das Paradies der Arbeiter und Bauern mit Genickschuß und Gulag und Sklavenarbeit für die Nomenklatura … ganz im Sinne seines Nestors, des syphilitischen LENIN

23./24.08.1939 Molotow und Ribbentrop unterzeichnen den Deutsch-sowjetischen Nichtangriffspakt

– In einem geheimen Zusatzprotokoll wird auf alleinigen und ausdrücklichen Wunsch Stalins Osteuropa in „Interessensphären“ geteilt und der Sowjetunion zugeschlagen.
(noch am selben Tag wird der Inhalt des geheimen Zusatzvertrages dem amerikanischen Botschafter zugetragen, der ihn umgehend an F. D. Roosevelt weiter leitet, die polnischen Kriegstreiber werden davon NICHT informiert)

»Nun, für das erste haben wir Hitler getäuscht«

die Meinung Stalins nach Nikita Chruscev

01.09.1939 Polen reagiert nicht auf die zahlreichen Friedensvorschläge und vernünftigen Regelungsvorschläge zur „Korridor“-Frage“ und provoziert somit den Deutschen Angriff.

Polen wird von der Wehrmacht innerhalb 3 Wochen überrannt, am 17.09.1939 greift die Rote Armee in Richtung Westen an, kassiert die in den Osten flüchtende Masse der polnischen Armee – von der sie später >20.000 Offiziere erschießen läßt

03.09.1939 Frankreich und Großbritannien erklären dem Deutschen Reich den Krieg und beginnen mit Angriffen auf das deutsche Reichsgebiet – der Sowjetunion erklären sie nicht den Krieg

22.09.1939 Rote Armee und Deutsche Wehrmacht treffen sich in Ost-Polen Quellbild anzeigen

28.09.1939 Molotow und Ribbentrop unterzeichnen den Deutsch-Sowjetischen Grenz- und Freundschaftsvertrag, vorgepreschte deutsche Truppen ziehen sich auf die Demarkationslinie der Flüsse Bug und San zurück

»Ein einziger Schlag gegen Polen, erst seitens der deutschen, dann seitens der Roten Armee, und nichts blieb übrig von dieser Mißgeburt des Versailler Vertrages, die ihre Existenz der Unterdrückung nichtpolnischer Nationalitäten verdankt hatte.«

der Vorsitzende des Rates der Volkskommissare Molotov am 31. Oktober 1939 vor dem Obersten Sowjet, »

30.11.1939 – Stalin läßt das kleine Finnland angreifen. Es wehrt sich heldenhaft und bringt den Sowjets furchtbare Verluste bei – muss sich aber letztendlich geschlagen geben und Karelien überlassen

01.01.1940 – die Sowjetunion beginnt mit der Produktion der schweren Panzer KW und des T-34. Im Juni 41 stehen vom KW >500 an der Front, vom T-34 >1.200, diese Panzer waren allen deutschen Panzern in der Feuerkraft und Panzerung weit überlegen

15.-17.06.1940 – Die Sowjetunion erpreßt den Einmarsch von einer halben Million roter Soldaten mit 3.000 Panzern und besetzt Estland, Lettland und Litauen. Die Kommunisten beginnen, die Balten zu terrorisieren

26. Juni 1940 – Um die Rüstung zu beschleunigen, gibt das Präsidium des Obersten Sowjets der UdSSR die „Verordnung über den Übergang zum achtstündigen Arbeitstag und zur siebentägigen Arbeitswoche“ heraus.
4 Tage nach dem Sieg über Frankreich demobilisiert Deutschland und fährt sogar die Rüstungsproduktion herunter

28.06.1940 – Die Sowjetunion erpreßt den Einmarsch ins rumänische Bessarabien und besetzt es

  • für einen geplanten Überfall auf Ostpreußen, während Stalin glaubte, die Wehrmacht sei noch in Frankreich gebunden, marschieren 120 sowjetische Divisionen auf. Die Wehrmacht hat nur ein knappes Dutzend Sicherungsdivisionen im Osten

04.07.1940 – Stalin bestätigt den sowjetischen Aufmarsch an der Demarkationslinie gegen Deutschland, am 06.07.1940 die Direktive zur Durchführung

  • Stalin tobt vor Wut auf die Franzosen, daß sie so schnell (nach nur 6 Wochen Feldzug am 25. Juni 1940) kapituliert haben und bläst den Angriff auf Deutschland im Sept. 1940 vorerst ab

»Der Abschluß unserer Vereinbarung mit Deutschland war diktiert von dem Wunsch nach einem Krieg in Europa.«

Das Volkskommissariat des Äußeren (Narkomindel) am 1. Juli 1940 an den Sowjetbotschafter in Japan

Juli / August 1940 – im Osten stehen 12 deutsche Divisionen (keine Panzer-Div.) 102 sowjetischen Divisionen, 7 motorisierte Schützen- und 14 Panzerdivisionen in den (sowjetischen und annektierten) westlichen Grenzbezirken gegenüber

19.08.1940 – Stalin bestätigt den 2. Operationsentwurf zur Eroberung Ostpreußens und Zerschlagung der deutschen Kräfte südlich Warschau

06.09.1940 – Die deutsche Führung erläßt die Weisung, 10 Infanterie -Divisionen zur Sicherung in die Ostgebiete zu verlegen

01.10.1940 – die Sowjetunion hat mindestens 4.700 Panzer an der Demarkationslinie und den grenznahen Gebieten aufmarschieren lassen, darunter schwerste Typen

07.10.1940 – Die Wehrmacht verstärkt ihre Kräfte in Ostpreußen, im Generalgouvernement und in der Ostmark auf 30 Divisionen , darunter 3 Panzer-Div. mit knapp 600 Panzern 200…300 km dahinter

12./13.11.1940 – Molotow ist in Berlin und stellt ungeheure Forderungen an Deutschland. So beansprucht er Rumänien, Bulgarien, Teile Dänemarks …

– Adolf Hitler erkennt erstmals, daß er auf Stalin hereingefallen ist
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18.12.1940 – Hitler erläßt die Weisung Nr. 21 – ein Auftrag an das Oberkommando der Wehrmacht, einen (noch gar nicht vorhandenen!) Feldzugsplan gegen die Sowjetunion auszuarbeiten. Termin Fertigstellung 15. Mai 1941

Barbarossa Auszug

Was die Reichsführung nicht wußte: der Generalstab war durchseucht mit feindlichen Agenten, u.a. „Rote Kapelle“, so dass:

  • „Alles, was über den ‚Überraschungsangriff‘ geschrieben wurde, ist falsch. Wir kannten den Barbarossa-Plan. … Alle Geheimdienstberichte zeigten, daß der Konflikt 1941 kommen würde. Mein Vater hatte die dt. Pläne.“
    S. Berija (Sohn des sowjet. Geheimdienstchefs Berija)

»Molotov war in Berlin. Er ist gerade zurückgekommen. Es wird Krieg geben. Sicherlich wird es dazu im Frühjahr 1941 kommen, aber wir müssen uns schon jetzt vorbereiten.«

Wanda Wasilewska über eine Unterredung mit dem 1. Sekretär der KP Weißrußlands, Ponomaremko, dem späteren Chef des Zentralen Stabes der Partisanenbewegung,

„Ob Deutschland will oder nicht, der Krieg kommt.

… Die Ära der Ausweitung der Grenzen der Sowjetunion mit Waffengewalt hat begonnen. Der Plan des Krieges ist bei uns fertig […] Es ist Zeit einzusehen, daß nur eine entscheidende Offensive, nicht aber eine Defensive zum Sieg führen kann. Es lebe die aktive Kriegspolitik des Sowjetstaates. […] Der Plan des Krieges ist bei uns fertig. Flugplätze sind gebaut. Landeplätze und Flugzeuge der 1. Linie befinden sich schon dort. Alles zur Bereinigung des rückwärtigen Gebietes ist getan, alle fremden Elemente sind entfernt. Folgerung: Im Laufe der nächsten zwei Monate können wir den Kampf mit Deutschland beginnen.“

Josef Stalin vor den Absolventen der Kriegsakademien am 05.05.1941

Die Sowjetunion marschiert weiter gegen Deutschland grenznah auf.

  • „Jetzt aber, da wir unsere Armee umgestaltet haben, sie reichlich mit Technik für den modernen Kampf ausgestaltet haben, da wir stark geworden sind, jetzt muß man von der Verteidigung zum Angriff übergehen.“                                                                                                                        Josef Stalin, 5. Mai 1941
  • „Wenn man in Betracht zieht, daß Deutschland sein gesamtes Heer einschließlich rückwärtiger Dienste mobilisiert hat, so besteht die Möglichkeit, dass es uns beim Aufmarsch ZUVORKOMMT und einen Überraschungsschlag führt.“                               Georgi K. Shukov – (sowj. Generalstabschef) 15. Mai 1941
14.06.1941 – Winston Churchill informiert US-Präsident Roosevelt über den kommenden deutschen Angriff auf die Sowjetunion. Roosevelt friert am gleichen Tag alle deutschen Guthaben in den USA ein.

15.06.1941 „Stalin will offenbar durch starke Freundschaftstöne und durch die Behauptung, daß gar nichts wäre, die evtl. Kriegsschuld öffentlich festlegen. Aus Funksprüchen können wir dagegen entnehmen, daß Moskau die russische Flotte in Bereitschaft versetzt.“ (Goebbels, Tagebuch)

17.06.1941 „Schwindler“ – Handschriftliche Bemerkung Hitlers auf einem Bericht, laut dem der Berliner Korrespondent der russ. Nachrichtenagentur TASS einen sowjetisch-deutschen Konflikt „bei weitem noch nicht gegeben sieht“.

19.06.1941Führer hat gestern Reichsaußenminister beauftragt, zu der Meldung OKW an Auswärtiges Amt letzten Appell zu liefern bis heute Abend. (Bedrohlichkeit des russischen Aufmarsches lässt weiteres Zögern nicht zu.)
Kriegstagebuch Oberkommando der Wehrmacht – 19.6.1941

Am Vorabend des 22.06.1941 stehen fast 6.000.000 Rotarmisten mit 25.500 Panzern und 18.700 Flugzeugen in unmittelbarer Grenznähe, angriffsbereit! Sperren werden beseitigt, Minenfelder geräumt … die Truppe sitzt eng gedrängt in den Wäldern, keine Bunker sind ausgehoben. Die Panzer der zweiten Staffel auf Eisenbahnzügen, bereit, so bald die Infanterie die deutschen Stellungen überrannte, vorzupreschen und den Stoß weiter zu führen, riesige Vorräte grenznah gelagert, die Fliegerkräfte grenznah stehen Flügel an Flügel

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  • „Vortrag LIL über Aufmarsch russischer Luftwaffe auf Grund von Bildern und Funkerkundung. In Grenzbezirken ca. 4000 Flieger, weiter rückwärts noch 1100 Flieger.“ KTB OKW, 9. Juni 1941 – Zum Stand der russischen Angriffsvorbereitungen

Grundsätze der sowjetischen Kriegslehre:

  1. Die RKKA (Rote Arbeiter- und Bauernarmee) ist eine >offensive Armee<
  2. Der Krieg wird immer auf feindlichem Territorium geführt und unter geringen eigenen Opfern mit der vollständigen Zerschmetterung des Gegners enden.
  3. Das Proletariat im Lande des Gegners ist ein potentieller Verbündeter der Sowjetmacht und wird durch Aufstände im Rücken des feindlichen Heeres den Kampf der Roten Armee unterstützen.
  4. Kriegsvorbereitungen sind Angriffsvorbereitungen, Verteidigungsvorkehrungen dienen einzig der Durchführung der Angriffsunternehmen in den Nebenrichtungen.
  5. Die Möglichkeit des Eindringens feindlicher Streitkräfte in das Territorium der UdSSR ist ausgeschlossen.

Der Präventivangriff „Barbarossa“

22.06.1941 Die Wehrmacht greift an! Trotz einer zahlenmäßigen und auch qualitativen Unterlegenheit bei Soldaten von 1:2, bei Panzern von 1:7 und bei Flugzeugen von 1:9 schlagen sie die grenznah aufgestellten Verbände und stoßen tief ins Landesinnere vor.

22.06.1941 Adolf Hitlers Rede an das Deutsche Volk schließt mit:

  • Deutsches Volk!
    In diesem Augenblick vollzieht sich ein Aufmarsch, der in Ausdehnung und Umfang der größte ist, den die Welt bisher gesehen hat. Im Verein mit finnischen Kameraden stehen die Kämpfer des Siegers von Narvik am Nördlichen Eismeer. Deutsche Divisionen unter dem Befehl des Eroberers von Norwegen schützen gemeinsam mit den finnischen Freiheitshelden unter ihrem Marschall den finnischen Boden. Von Ostpreußen bis zu den Karpaten reichen die Formationen der deutschen Ostfront. An den Ufern des Pruth, am Unterlauf der Donau bis zu den Gestaden des Schwarzen Meeres vereinen sich unter dem Staatschef Antonescu deutsche und rumänische Soldaten.
    Die Aufgabe dieser Front ist daher nicht mehr der Schutz einzelner Länder, sondern die Sicherung Europas und damit die Rettung aller.
    Ich habe mich deshalb heute entschlossen, das Schicksal und die Zukunft des Deutschen Reiches und unseres Volkes wieder in die Hand unserer Soldaten zu legen.
    Möge uns der Herrgott gerade in diesem Kampfe helfen!
  • vollständige Rede

22.06.1941 Der (gleichlautende) Tagesbefehl des Führers an die Soldaten der Ostfront schließt mit den Worten:

  • Deutsche Soldaten! Damit tretet ihr in einen harten und verantwortungsschweren Kampf ein. Denn: Das Schicksal Europas, die Zukunft des Deutschen Reiches, das Dasein unseres Volkes liegen nunmehr allein in eurer Hand.

Bis zum Oktober machte die Deutsche Wehrmacht mehr als 3,5 Millionen Gefangene – sie hat mehr Gefangene eingebracht, als sie selbst stark war. Mindestens genau so viele Rotarmisten sind gefallen, zehntausende Panzer und Flugzeuge sind zerstört, ungeheure Kriegsvorräte vernichtet

– und das alles von einem friedlichen Stalin, der Deutschland nicht angreifen wollte?

BildBild russisch-deutsches Wörterbuch – gefunden bei gefangenen Sowjetsoldaten.
Herausgegeben am 29. Mai 1941

24. Juli 1941 – Das Oberkommando des deutschen Heeres befiehlt die Entlassung aller sowjetischen Kriegsgefangenen, so weit sie aus den bisher von D. besetzten Gebieten stammen. – Damit soll die Ernte des Jahres gerettet werden.

„Mitte Juni wurden die Anzeichen drohend, und so in der zweiten Hälfte des Juni konnte es keinen Zweifel mehr geben, daß es sich hier um eine Frage von vielleicht Tagen, von vielleicht Wochen noch handeln würde. Und so gab ich denn den Befehl für den 22. Juni, nun unsererseits sofort anzutreten. Glauben Sie mir, meine alten Parteigenossen, es war das der schwerste Entschluß meines ganzen bisherigen Lebens, ein Entschluß, von dem ich wußte, daß er uns in einen sehr schweren Kampf verwickeln würde, von dem ich aber hoffte, daß die Chancen, ihn zu gewinnen, um so größer wären, je schneller wir dem anderen zuvorkommen würden.“

Adolf Hitler, Rede vom 9. November 1941

eine schöne Analyse Hitlers Kriegsabsichten 1939 – von General a.D Schultze-Rhonhof

Das Überlegenheitsgefühl Stalins, wie es in der Offenlegung seiner aggressiven Absichten Ausdruck fand, war freilich wohl begründet, wenn man nur einen Blick auf die geradezu gigantische sowjetische Rüstungsproduktion wirft, die damals immer mehr auf Touren kam. So verfügte die Rote Armee schon ein halbes Jahr später, mit dem Tage des Kriegsbeginnes, am 22. Juni 1941, über nicht weniger als 24.000 Panzer . . .  Die Luftstreitkräfte der Roten Armee hatten allein seit 1938 insgesamt 23.245 Kriegsflugzeuge erhalten, darunter 3719 Maschinen neuester Bauart. Fernerhin verfügte die Rote Armee über 148.000 Geschütze und Granatwerfer aller Gattungen und Systeme. . . . Die Sowjetarmee gebot damit über eine größere U‑Bootflotte als alle anderen Länder der Erde, und sie übertraf die führende Seemacht Großbritannien in der Zahl der U‑Boote um mehr als das Vierfache.

Was die sowjetischen Panzerstreitkräfte angeht, so waren sie nach dem Urteil eines kompetenten Sachverständigen, des Marschalls der Panzertruppen Polubojarov, sowohl ihrer Zahl, als auch ihrer »technischen Ausrüstung, ihrer Organisationsformen und ihrer Kampfverfahren« nach einer jeden auswärtigen Macht überlegen. Dies galt nicht nur für den unübertroffenen mittleren Panzer T 34, sondern auch für die sogenannten älteren Modelle T 26, T 28 und T 35, von denen der mittlere Panzer T 28 und der schwere Panzer T 35, in fast allen Gefechtseigenschaften und technischen Daten den deutschen Kampfpanzern III und IV deutlich überlegen waren.  . . .

Ebenso standen die seit 1940 zur Auslieferung gelangten 3719 sowjetischen Flugzeuge modernster Bauart, die Jagdflugzeuge Mig 3, das Sturzkampfflugzeug Pe 2 und das Schlachtflugzeug IL 2, von denen allein 2650 im ersten Halbjahr 1941 hergestellt worden waren, den vergleichbaren deutschen Mustern in keiner Weise nach, übertrafen sie vielmehr allein schon durch ihre Geschwindigkeit.  . . .
Schließlich war auch das Artilleriematerial der Roten Armee, einschließlich des Salvengeschützes BM‑13, der 7,6 cm Divisionskanone, der 12,2 cm Haubitze, der 15,2 cm Haubitzkanone teilweise von einer Qualität, die das Erstaunen der deutschen Führungsstellen hervorrief. Alle diese Erkenntnisse sind durch neue russische Forschungsarbeiten bestätigt und noch präzisiert worden.

Die personelle und materielle Überlegenheit der Truppen der Roten Armee am 22. Juni 1941 ergibt sich aus einem einfachen Kräftevergleich. So gehörten zu deren Bestand schon am 15. Mai 1941, wie der Generalstab an Stalin meldete, 303 Divisionen, von denen zu diesem Zeitpunkt 258 Divisionen und 165 Fliegergeschwader in offensiver Aufstellung Deutschland, Finnland und Rumänien gegenüber versammelt waren.
Die vom Generalstab der Roten Armee Stalin am 15. Mai 1941 gemeldete Gesamtstärke der Roten Armee von mindestens 375 Divisionen. … 3.550 deutschen Panzern und Sturmgeschützen standen nach russischen Angaben 14.000 sowjetische Panzer gegenüber, eine Anzahl, die bei einem Gesamtbestand von 24.000 Panzern noch niedrig gegriffen ist

Den 2500 einsatzbereiten deutschen Flugzeugen standen von insgesamt 23.245 vorhandenen sowjetischen Maschinen angeblich nur 10.000 Flugzeuge gegenüber, die, wie selbst der Reichsminister Goebbels in seinen Tagebüchern klagte, in kritischen Situationen immerhin in Erscheinung traten und der deutschen Luftwaffe zu schaffen machten.

Und den 7146 deutschen Artillerierohren gegenüber befanden sich nach russischen Angaben 37.000 von insgesamt doch 148.000 Geschützen und Granatwerfern, die die sowjetische Rüstungsindustrie an die Rote Armee abgegeben hatte.  . . . In dieser Größenordnung bestand auf seiten der Roten Armee am 22. Juni 1941 demnach eine 5‑6fache Überlegenheit an Panzern, eine 5‑6fache Überlegenheit an Flugzeugen und eine 5‑10fache Überlegenheit an Artilleriestücken. Dabei muß berücksichtigt werden, daß der Serienausstoß moderner Waffen gerade erst angelaufen und ein sprunghaftes Hochziehen der Produktionszahlen nicht nur vorgesehen war, sondern trotz der ungeheuren Einbuße an industrieller Kapazität infolge des deutschen Raumgewinnes tatsächlich schon im zweiten Halbjahr 1941 erreicht werden konnte.

Auf der materiellen Grundlage einer gigantischen und sich immer schneller entwickelnden Kriegsrüstung hatte die Rote Armee eine einseitig auf den Angriffsgedanken zugeschnittene abenteuerliche Kriegstheorie hervorgebracht. Charakteristisch für diese Lehre vom Kriege war die Aufhebung des Begriffs eines >Angriffskrieges< wie auch des eines >ungerechten< Krieges, sofern nur die Sowjetunion als Kriegspartei auftrat. Schon Lenin hatte verkündet, es komme nicht darauf an, wer als erster angreife, sondern auf die Ursachen eines Krieges, auf seine Ziele und auf die Klassen, die ihn führten. Für Lenin und Stalin war ein jeder Angriffskrieg der Sowjetunion gegen jedes beliebige Land von vornherein immer ein reiner Verteidigungskrieg ‑ und damit in jedem Falle ein gerechter und moralischer Krieg, wodurch auch der Unterschied zwischen einem Präventiv‑ und einem Gegenschlag entfiel.

nach Joachim Hoffmann auf https://horst-koch.de/stalins-angriffskrieg-j-hoffmann/

zur Rolle der USA bei der Aufrüstung Stalins: https://jungefreiheit.de/wissen/geschichte/2021/uncle-joe-bekommt-viele-geschenke/

zuerst veröffentlicht April 2016

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